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Die Informations- und Kommunikationstechnik hat sich in den letzten Jahren massgeblich verändert, und mit ihr das Medienkonsumverhalten. Um in der steigenden Informationsflut nicht unterzugehen, erweist sich Videocontent aktuell als grosser Gewinner. Hier erfahren Sie, wie Sie Video Storytelling für Ihre Social Media-Kanäle einsetzen.
Die Zahlen sprechen für sich: Gemäss einer Studie von Online Publishers Association erinnern sich 80% der User an ein Video, das sie in den letzten 30 Tagen gesehen haben. Es überrascht also nicht, dass Videocontent aktuell am meisten Relevanz unter allen Content-Formaten geniesst – Tendenz steigend. Das gilt u. a. für Webseiten, Blogs wie auch für Social Media. Das Schlagwort für Ihre Social Media-Kanäle lautet also: Video Storytelling.
Aber sind wir ehrlich: All das haben Sie vermutlich schon mal irgendwo gelesen. Womöglich haben Sie sich gefragt: «Und wie mache ich das jetzt?» Einige Antworten möchten wir Ihnen hier liefern.
Wie definiere ich Videocontent für mein Unternehmen?
Wenn es darum geht, Videocontent für Ihr Unternehmen zu generieren, gilt dasselbe wie für Texte: Es muss qualitativ hochwertiger Content her (mehr dazu hier) . Das heisst, der Content sollte genau auf Ihre Zielgruppe(n) und deren Bedürfnisse abgestimmt sein. Bestenfalls bieten Ihre Inhalte einen Mehrwert und generieren einen Nutzen.
Überlegen Sie sich, welchen Zweck Sie mit einem Video verfolgen, und skizzieren Sie die Kernaussagen, den Videoablauf sowie weitere Rahmenvorgaben wie den Drehort. Lassen Sie zugleich Raum für Spontanität. Videos, die nicht bis ins Detail durchgeplant sind, wirken authentischer. Und Authentizität ist zugleich ein Erfolgskriterium auf Social Media.
Der Zweck des Videos steht bestenfalls in Verbindung zu einem Call-to-Action (CTA), also einer Handlungsaufforderung an Ihre Zielgruppe. Das kann beispielsweise eine Aufforderung zum Download weiterführender Informationen oder ein Aufruf für die Anmeldung an einen Event sein.
Wie gestalte ich Videocontent für mein Unternehmen?
Für die Gestaltung Ihrer Videos lautet die Devise: Abwechslung schaffen, damit ein Video nicht langweilig erscheint. Wichtig ist es, einen passenden Hintergrundsoundtrack zu wählen, mit dem Sie Stimmungen erzeugen und Spannung aufbauen. Auf den meisten sozialen Plattformen werden Videos automatisch abgespielt – und zwar ohne Ton. Das bedeutet, Ihre Videos müssen auch ohne Sound funktionieren. Untertitel sind darum ein Muss, wenn in Ihrem Video jemand spricht.
Wenn die Musik also nicht immer ihre Wirkung entfalten kann, müssen zusätzliche Mittel her, um die Adressaten zu bannen. Typischerweise dauert es nämlich nur 2-3 Sekunden, bis ein Zuschauer entschieden hat, ob ein Video interessant für ihn ist oder nicht. Idealerweise enthält das Video also bereits in den ersten 2 bis 3 Sekunden einen «Hook» - also einen «Haken» bzw. Inhalt, der den Betrachter bei der Stange hält. Das Wichtigste – zum Beispiel Markenname und Kernbotschaft – gehört ebenso an den Anfang und wird bestenfalls innerhalb von 10 Sekunden erwähnt, da zu diesem Zeitpunkt zahlreiche User abspringen. Um eine dynamische, unterhaltsame Story zu kreieren, setzen Sie zudem idealerweise auf Texteinblender und/oder animierte Icons sowie unterschiedliche Einstellungsgrössen. Wechseln Sie zwischen Close-ups und Totalen, die einen Überblick über die Situation geben. Zusätzliche Spannung verleihen Ihrem Video schnelle Schnitte.
Welches Videoformat ist das richtige?
Auch die Wahl des richtigen Videoformats ist zentral. Während sie früher verpönt waren, zeigt sich heute ein Trend zu Hochformat-Videos. Denken Sie zum Beispiel an Instagram Stories und Instagram TV . Während YouTube inzwischen ebenfalls Hochformat unterstützt, zumindest über Mobile Devices, ist das 16:9 Format noch immer als Standard zu betrachten.
Auf Facebook und Instagram bieten sich unterschiedliche Platzierungsmöglichkeiten, welche entsprechende Empfehlungen zum Videoformat nach sich ziehen. In jeden Fall sollte jedoch mit einem Post die grösstmögliche Fläche des Bildschirms eingenommen werden. So empfiehlt es sich, für die Feed-Videos auf Facebook und Instagram auf das Seitenverhältnis 4:5 oder zumindest 1:1 zu setzen, für Stories auf das Format 9:16.
Was ist die ideale Videolänge für Social Media?
Grundsätzlich sollen Videoinhalte auf Social Media kurz, knapp und informativ gestaltet werden. Können Sie jedoch relevanten Content bieten, der die User zu fesseln vermag, dürfen Videos auch länger sein. Kurz: Die Meinungen betreffend idealer Videolänge gehen auseinander.
Da sich Facebook allmählich selbst zur Videoplattform mausern will, werden inzwischen längere Videos vorgezogen. Während früher die Ideallänge 60–90 Sekunden betrug, empfiehlt die Plattform heute im Video-Upload-Tool selbst eine Länge von drei Minuten für eine bessere Reichweite. Dies bestätigt auch eine Auswertung von Buzzsumo , die für Videos mit 180–200 Sekunden Länge durchschnittlich am meisten Interaktionen feststellen. Das bedeutet allerdings nicht, dass ein Video künstlich in die Länge gezogen werden sollte – oberstes Gebot ist nach wie vor die Relevanz des Contents für den Betrachter.
Für Instagram stellt HubSpot fest, dass Videos mit einer Durchschnittslänge von 26 Sekunden am meisten Kommentare enthalten. Da Instagram den Fokus auf Bildinhalte richtet, welche 60'000 Mal schneller prozessiert werden können als Texte, wird in der Instagram-App massgeblich schneller weitergescrollt – was bedeutet, dass hier eher kurze Videos punkten. Doch auch hier bietet sich in der Zwischenzeit eine Alternative, indem auf IGTV mittlerweile auch längere Video-Inhalte ihren Platz gefunden haben.
Wie sehe ich, ob mein Videocontent auf Social Media funktioniert?
Ob Ihre Videos auf Anklang stossen, sagen Ihnen regelmässige Auswertungen. Hierbei ist jedoch Vorsicht geboten: 100 Views heisst nicht zwingend, dass 100 Personen Ihr Video zu Ende geschaut haben. Einen View zählen Facebook und Instagram bereits ab 3 Sekunden Aufrufzeit des Videos, obwohl viele User kurz darauf abspringen. Um den tatsächlichen Erfolg Ihres Videos zu eruieren, muss Ihre Aufmerksamkeit weiteren Metriken gelten. Interessante Rückschlüsse erlauben unter anderem die Anzahl 10-sekündiger Videoaufrufe (bzw. bei längeren Videos 1-minütiger Aufrufe), die durchschnittliche Wiedergabedauer und die Zielgruppenbindung. Letztere lässt nachvollziehen, wann Ihre Nutzer kein Interesse mehr am Video hatten und abgesprungen sind. Diese differenzierten Auswertungsmöglichkeiten bieten sich bis dato nur auf Facebook. Auf Instagram müssen wir uns bis auf Weiteres mit der 3-Sekunden-Metrik zufriedengeben.
Sie sehen: Das Standardrezept für Video Storytelling auf Social Media gibt es nicht. Probieren Sie es aus und finden Sie für Ihre Zielgruppe den richtigen Weg. Die Devise lautet: Test & learn.